Seit 2007 starten im Januar 8klässler der IGH unter der Obhut und Leitung von Sportlehrerin Simone Glindemann für eine Woche in ihre Skifreizeit ins Pitztal.

Die Tradition reicht an der Schule weit zurück und wird von einem engagierten größeren Ski- und Snowboard-Team in wechselnder Besetzung unter der Koordination von Frau Glindemann liebevoll gehegt und gepflegt. Von der Organisation der Busfahrt über die Buchung der Skipässe und der Herberge bis hin zur Einteilung der Aufgaben und Aufsichten vor Ort wird alles von langer Hand geplant und schon im Juni des Vorjahres in Angriff genommen.

67 Schülerinnen der 8. Klassen waren in diesem Schuljahr im Jugendgästehaus in Stillebach in der Gemeinde St. Leonhard dabei. Die Nachfrage war so groß, dass die Herberge bis zum letzten Plätzchen besetzt wurde. Die Skifreizeit steht allen Zügen der Schule offen und ist so beliebt, dass manchmal fast vollständige Klassen mitkommen.Der Name des Weilers „Stillebach“ ist Programm: Es gibt keinen Laden vor Ort, sondern eine große verschneite Wiese und nachhaltig zubereitetes Essen aus direkt im Tal eingekauften regionalen Bioprodukten. Zwei „Veggie-Tage“ hat die Gruppe dieses Mal eingeplant. Die abgeschiedene Lage bietet den Schülerinnen gute Möglichkeiten abzuschalten, Natur zu erleben, Leute kennenzulernen und neue Freundschaften zu schließen. Manche von ihnen erleben zum ersten Mal Berg- und Schneelandschaften in dieser Höhenlage.


Ski2Das Programm ist für die Kinder aber auch anstrengend. Morgens wird früh aufgestanden. Alle sind den ganzen Tag an der frischen Luft, mit wenigen Pausen. Die meisten Kinder können noch nicht Skifahren und haben die Möglichkeit, einen Anfängerkurs bei einem oder einer der Skilehrerinnen zu absolvieren. Spätestens ab dem dritten Tag können alle den Anfängerlift im Tal hinter sich lassen und in nur acht Minuten durch einen Bergtunnel auf den über 3000 Meter hohen Gletscher fahren. Manchen Kindern wird zum ersten Mal bewusst, wie es oben im Hochgebirge aussieht. „So etwas habe ich noch nie gesehen“ ist einer der Sätze, die immer wieder beim erstmaligen Aussteigen auf den Gletscher vorkommen.Nachmittags nach dem Skifahren gibt es Zeit zur freien Verfügung, zum Beispiel zum Duschen und Entspannen oder um nachzusehen, ob das vereinsamte Smartphone noch funktioniert. Bemerkenswert hierbei, dass am ersten Tag viele unglücklich darüber sind, ihr Handy verabschieden zu müssen, ab dem zweiten oder dritten Tag jedoch häufiger vergessen wird, das geliebte Gerät wieder abzuholen.Nach dem sportlichen Programm genießen alle ein wohl verdientes Dreigänge-Menü und schmieden Pläne für den Abend. Trotz des großen körperlichen Einsatzes gibt es immer wieder Hartgesottene, die nochmal draußen sein und einen Schneemann oder ein Iglu bauen wollen. An einem der Abende steht eine Fackelwanderung auf dem Programm. Es gibt einen schönen Wanderweg zu einem beleuchteten vereisten Wasserfall, der zu einem Besuch einlädt. Für Spezialisten ist dort Eisklettern möglich, für die Schülerinnen ist Zuschauen und Bewundern erlaubt. Eine Loipe ist vor dem Haus auch vorhanden.
Ski3Man kann aber auch die Hüttenstimmung im Haus genießen und einen Spieleabend organisieren oder den Kickertisch und die Tischtennisplatte in den Aufenthaltsräumen nutzen.Das Orga-Team gestaltet auch das Abendprogramm. Anfangs fallen Lerngänge an, um richtiges Verhalten in den Bergen oder Lawinenkunde zu erlernen. Spaß und Gemeinschaftserlebnisse sind eine Rallye vor Ort, eine Après-Ski-Party mit Kinderpunsch und Musik oder eine Siegerehrung am letzten Tag, bei der nicht nur Gewinnerinnen eines Ski-Wettbewerbs ein kleines Geschenk überreicht wird, sondern auch denjenigen, die sich durch das am besten aufgeräumte Zimmer oder den am saubersten geputzten Esstisch hervorgetan haben, um zu gewährleisten, dass auch diese Leistungen angemessen gewürdigt werden.Von der physisch und emotional intensiven Woche zehren die Jugendlichen noch lange. Ob Erinnerungen an Naturerlebnisse wie die Sichtung von Gemsen und Tierspuren im Schnee überwiegen, ob das Bewusstsein für die Schönheit der Berge erwacht, ob der Austausch und das gegenseitige Kennenlernen einprägsam bleiben, immer wieder kommt es vor, dass Frau Glindemann auch nach mehreren Jahren von inzwischen älteren Schüler*innen mit den Worten angesprochen wird: „Wissen Sie noch, Frau Glindemann…?“