Was machst du, wenn du während des Wettkampfes mal aufs Klo musst? Und darfst du auch mal Pizza essen? Mit diesen und anderen Fragen löcherten die Schülerinnen und Schüler der RAD-Klasse 5.3 den Profi-Triathleten Christian Trunk bei seinem Besuch in der RAD-AG der IGH. Seit etwas mehr als drei Jahren ist der 29-jährige Dossenheimer mittlerweile Profi-Triathlet. Was das genau bedeutet, erklärt er den interessierten Schülerinnen und Schülerinnen der RAD-Klasse ausführlich. Er habe schon immer gerne Sport gemacht, zum Triathlon sei er dann mit ca. 18 Jahren über Umwege gekommen. Der extrem anstrengende Ausdauersport, eine Kombination aus Schwimmen, Radfahren und Laufen, ist nicht für jeden etwas, denn er erfordert viel Ehrgeiz und körperliche Anstrengungsbereitschaft, vor allem dann, wenn sportliche Erfolge das Ziel sind.
Diese stellten sich bei Christian Trunk im Amateur-Bereich auch schon bald ein. Durch hartes Training konnte er seine Leistung stetig verbessern und somit auch mehrere Sponsoren für sich gewinnen. Dies sind Voraussetzungen dafür, den Sport als Profi ausüben zu können. „Ich konnte so mein Hobby zum Beruf machen“, erklärt er den Schülerinnen und Schülern. Das bedeutet, dass vor allem in der Vorbereitungs- und Wettkampfphase sein Tagesablauf wie in jedem anderen Beruf auch ganz genau geplant und vorgegeben ist. Jeden Tag steht Christian Trunk um 6:30 Uhr auf, frühstückt und dann folgen über den Tag verteilt in der Regel drei mehrstündige Trainingseinheiten in allen drei Disziplinen. Am Abend bleibt dann meist nur noch Zeit für ein Abendessen und gegen 22:00 Uhr geht er ins Bett. „Hast du denn auch mal keine Lust zu trainieren?“ Das komme tatsächlich eher selten vor, antwortet er. In einem „normalen“ Beruf könne man ja auch nicht einfach morgens beschließen, nicht zur Arbeit zu gehen. Auch seinen Sponsoren, aber vor allem sich selbst, möchte er gute Leistungen zeigen und sich noch weiter steigern. Uns das geht nur mit regelmäßigem und hartem Training. Ob er denn noch andere Hobbys habe, wird er gefragt. Während der Wettkampfphasen bleibt dafür tatsächlich wenig Zeit. Wenn die Wettkämpfe aber so wie jetzt ab Ende September vorbei sind, dann kann er sich mit Freunden treffen oder auch einfach mal etwas ausspannen und lesen. Auf vieles verzichten muss Christian Trunk aber auch bei seiner Ernährung: Zucker, Süßigkeiten und Limonade vermeidet er in seinem Speiseplan. Auch Alkohol und Cola sind tabu.
Stattdessen gibt es viele Kohlenhydrate und Ballaststoffe wie Haferflocken mit Obst zum Frühstück und Mittagessen. Abends kommen dann neben Reis, Nudeln oder Kartoffeln auch Salat oder gekochtes Gemüse auf den Tisch, manchmal auch Fisch oder Geflügel. Diese gesunde Ernährung ist wichtig und hat großen Einfluss auf den Schlaf, die Regeneration des Körpers und natürlich die Leistung im Training und im Wettkampf. Die Triathlon-Wettkämpfe, an denen Christian Trunk überwiegend teilnimmt, sind solche über die so genannte Ironman-Distanz, also 3,8 km schwimmen, 180 km Radfahren und einem abschließenden Marathonlauf über 42 km. Bei seinem letzten Ironman-Wettkampf in Italien Mitte September hat er dafür nur 8h 30min gebraucht. „Hast du auch eine Lieblings-Disziplin?“ Radfahren, lautet die prompte Antwort, was in der RAD-Klasse natürlich auf allgemeine Zustimmung stößt. Sein Zeitfahrrad hatte Christian Trunk auch mitgebracht und beeindruckte damit alle Anwesenden sehr. So ein außergewöhnliches Fahrrad mit aerodynamischem Rahmen aus Carbon, Scheibenrad und ausgeklügeltem Trinksystem sieht man schließlich nicht jeden Tag. Da so ein Sportgerät 10.000 € und noch mehr kosten kann, durfte hier nur mit den Augen gestaunt werden. Seinen windschnittigen Spezialhelm mit Visier durften die Schülerinnen und Schüler aber aufsetzen. Nach 90 min waren alle Fragen beantwortet, Fotos geschossen und Autogramme geschrieben und Christian Trunk konnte endlich in seinen verdienten Feierabend verabschiedet werden, in den er noch eine „kleine, lockere“ Laufeinheit eingeplant hatte.
Die begeisterte Rad-Klasse 5.3 und das Klassenlehrer-Team mit Harry Lipp und Ulrike Wittig danken Christian Trunk für die tolle Präsentation, das geduldige Beantworten der zahlreichen Fragen und die Zeit, die er sich für diesen Besuch genommen hat und wünschen ihm für die kommende Wettkampfsaison schon jetzt alles Gute. (Wittig/Lipp)