„MenschenBÜCHER zu Besuch“ ist ein Bildungsprojekt des Migrationsbeirates der Stadt Heidelberg gegen Diskriminierung und Rassismus. Es konnte an zwei Nachmittagen an der IGH im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus stattfinden. Die Schüler:innen der Grundschule erhielten ein buntes Paket professionell ausgewählter Kinderbücher, das Migrationsbeirätinnen Denise Marinho da Fonseca und Iunia Ionescu in Zusammenarbeit mit Mosaik Deutschland e.V. zusammenstellten. Es sind Werke, die Vielfalt, Antidiskriminierung und Antirassismus thematisieren und eine rassismussensible Gestaltung der Betreuungszeit in päd-aktiv fördern. Zudem bekam jedes Kind ein kleines Büchlein als persönliches Geschenk und Buntstifte in allen Hautfarben, die mit Hilfe zusätzlicher Fördermittel der Sparkasse gekauft wurden.
Als Einführungsevent erlebten die Kinder einen theaterpädagogischen Workshop, der die Vielfalt ihrer Herkunft, ihres Aussehens und ihrer sprachlich-kulturellen Zugehörigkeit würdigte.
Jedes Kind erlebte die Freude am „Irgendwie anders“ als immanente Komponente im Identitätsfindungsprozess.
Schauspielerin und Theaterpädagogin Johanna Withalm inszenierte mit den Schüler:innen Alltagskonflikte und leitete die Suche nach guten Lösungen für sie an. Die Kinder versetzten sich in unterschiedliche Rollen und Gefühle und erlebten, wie Körpersprache und Selbstwertgefühl das eigene Auftreten und den Schulterschluss mit Freunden und Opfern von Diskriminierung beeinflussen.



























Im Anschluss unternahmen die Kinder eine musikalische Reise auf den afrikanischen Kontinent. Es wurde zusammen getrommelt, gesungen und getanzt in der internationalen Sprache der Musik, die Wir-Gefühl vermittelt und die Offenheit für Pluralität stärkt.
Lange Zeit, bevor es Handys oder Telefone oder so etwas wie die Post gegeben hat, hat man sich mit Trommeln verständigt. Der Grund ist klar: Man kann sie über große Entfernungen hören und Nachrichten weitergeben. Das erzählte Paco Nyane den Schüler:innen der 4. Klassen der IGH-Primarstufe.
Die Kinder merkten schnell, dass Trommeln viel mehr als Nachrichtenübermittlung ist. Trommeln macht Spaß und alle finden einen gemeinsamen Rhythmus. Man kann das hören und sogar körperlich spüren. Paco Nyane und seine fünfköpfige Trommlergruppe zeigten den Kindern verschiedene Rhythmen, erst einfache, dann immer schnellere und komplexere. Dazu lernten die Kinder ein senegalisches Dankeslied zu singen und tanzten zum Rhythmus der Musik.
Das gemeinsame Musizieren ließ die Kinder erleben, wie sich Gemeinsamkeit anfühlt und welch wichtige Bereicherung hierbei auch die Vielfalt von Rhythmen und Techniken spielt.
Die IGH setzte im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus, die in Heidelberg unter Federführung des Interkulturellen Zentrums (IZ) durchgeführt werden, seit Jahren regelmäßig ein Zeichen für Demokratie und Toleranz, für eine Gesellschaft ohne Hass und Diskriminierung.
Ziele der Projekte an der IGH sind ein frühes Kennenlernen kultureller Vielfalt, Wissenserwerb über das Menschsein in unterschiedlichen geographischen Räumen und die Förderung von Respekt und Kommunikation mit Blick auf Diversität als Beitrag zu einer Kultur des Friedens.
Ein Dankeschön geht an das Interkulturelle Zentrum und päd-aktiv e.V. für die Unterstützung des Projekts und besonders an Kristina Messmer, die das Projekt mit Begeisterung aufgenommen und aus ganzem Herzen organisatorisch begleitet hat.
Text und Fotos:
Iunia Ionescu/ Martin Wetz