Am 9. Mai1921,  vor hundert Jahren, wurde Sophie Scholl geboren. Sie sollte eine der wenigen Deutschen werden, die sich ohne Rücksicht auf das eigene Leben für ihre Ideale und gegen den Nationalsozialismus eingesetzt haben. 


Als sie 12 Jahre alt war, im Jahr 1933, übernahmen Hitler und die Nationalsozialisten die Macht in Deutschland. Dies gelang ihnen durch Versprechungen, durch Propaganda und durch Gewalt und Terror. Sophie Scholl war zunächst eine Anhängerin  der neuen Regierung. Sie wurde durch das Versprechen von Gemeinschaft angelockt. Ihre Begeisterung wich aber zunehmend der Kritik. Sie merkte, dass diese Gemeinschaft letztlich auf Ausgrenzung, Unmenschlichkeit und Krieg beruhte. Als Sophie 18 war, 1939, begann der Zweite Weltkrieg. Mit 21 Jahren – das ist im Sommer 1942, Krieg und Verfolgung der Juden werden immer und immer grausamer – beginnen ihr Bruder Hans, die beiden Freunde Alexander Schmorell und Christoph Probst und Sophie den aktiven Widerstand. Sie nennen sich die „Weiße Rose“, durch Flugblätter versuchen sie, mehr Menschen auf das offensichtliche Unrecht und die Grausamkeiten hinzuweisen und zum Widerstand zu bewegen. 
Sie schreiben: "Unser heutiger 'Staat' ist die Diktatur des Bösen." Und sie schreiben: „Zerreißt den Mantel, der Gleichgültigkeit, den Ihr um Euer Herz gelegt! Entscheidet Euch, eh’ es zu spät ist!“ Und an die Zukunft gerichtet: „Nur in großzügiger Zusammenarbeit der europäischen Völker kann der Boden geschaffen werden, auf welchem ein neuer Aufbau möglich sein wird.“
Am 18. Februar 1943 werden Sophie und Hans Scholl beim Verteilen der Flugblätter beobachtet und dann verhaftet. Vier Tage später wird Sophie Scholl zum Tode verurteilt und hingerichtet.
Entgegen dem Verhalten der übergroßen Mehrheit ihrer Mitmenschen hat Sophie Scholl  am Ideal der Menschlichkeit und der Vernunft festgehalten, sie war überzeugt von der Richtigkeit ihres Handelns, obwohl sie so gut wie keinen Rückhalt fand.
Vielleicht kann man sagen, dass sie eine Heldin war.
Allerdings wäre es besser in einem Land zu leben, in dem man keine Helden braucht.